Die Grundlagen der Schweiz
Bei der Postautohaltestelle steht die Ausstellung, die zuerst einmal ein stiller, tiefer Dank sein will für das, was Gott unserem Land gegeben hat. Es ist nichts, das sich heute jemand ausgedacht hat aus diesen oder jenen Partei- oder Kircheninteressen. Sondern es bringt zum Leuchten, was in den alten Dokumenten klar und deutlich ausgesprochen ist: Bruder Klaus hat den Frieden der Schweiz gestiftet. Und er hat selber in präzise Worte gefasst, wie dieser Friede lebendig und stark bleiben kann.
Das ist nichts, was man mit einfachen Schlagworten weitergeben kann. Wer sich diese Weisheit und Liebe in zwanzig Minuten aneignen möchte, muss sie schrecklich vereinfachen. Wer sich aber die Zeit nimmt, in diesen wunderbaren Zuspruch einzutauchen, findet die Argumente, warum es sich lohnt, unser Land und seine Leute zu lieben.
Mit ganz wenigen Worten hat Bruder Klaus mehr gesagt als heute in einer Zeitung steht oder in einem abendfüllenden Film zum Thema wird. Darum ist es am besten, wenn man die Ausstellung drei, vier Mal besucht. Ich bin gefragt worden, wie man am besten einen Zugang zu ihr findet und dann wirklich etwas mitnehmen kann. Darum mache ich hier vier Vorschläge:
Man kann hineingehen und die inneren Seiten der drei Aussenwände anschauen. Da geht es um das, was Bruder Klaus über die inneren Voraussetzungen für das menschliche Zusammenleben sagt: Warum man sorgen muss für diejenigen, die nicht für sich selber sorgen können, zum Beispiel die Alten, die Kranken und die Kinder. Und warum man das Glück nicht schlecht machen soll, warum es aber auch erst richtig schön wird, wenn man dafür Danke sagt. Und schliesslich geht es um die schwierige Frage, wie man verhindern kann, dass alles gleichgültig und ehrlos wird.
Man kann sich leiten lassen von den drei dreieckigen Elementen, auf denen davon die Rede ist, was die Liebe Gottes uns bringt und was sie von uns zurückbekommen möchte. Da geht es um das, was Bruder Klaus über den Gehorsam schreibt: heute besonders aktuell den Gehorsam gegenüber der Natur (die kaputt geht, wenn man sie nur arrogant beherrschen und ausbeuten will), um das gegenseitige Aufeinanderhören zwischen und Menschen, und schliesslich um die Lebensaufgaben, die den Einsatz über die eigenen Interessen hinaus von uns fordern.
Man kann ganz ins Innerste gehen und darüber nachsinnen, wie Gott in seinem Innersten ist, wenn er wahrhaft liebt: Anders als alle Götter, die sich die Menschen ausdenken, ist der wahre Gott bereit zu leiden. Wenn man aus diesem Innersten hinausgeht, sieht man, wie Gott sich selber präsentieren will. Sechs Persönlichkeiten aus der Schweizergeschichte sagen, was sie über Jesus denken und mit seiner Hilfe verstanden haben.
Schliesslich ist es natürlich sinnvoll, etwas von dem geschichtlichen Umfeld dieses Friedenswortes zur Kenntnis zu nehmen und sich in Erinnerung zu rufen, wie die zentralen Aussagen von Bruder Klaus auch in anderen Ländern die Menschen bewegt, getröstet und zum Guten ermutigt haben. Dazu dienen zwei der Aussenseiten der drei Aussenwände und die Holztafeln, die am Fenster in dem freien Raum vor der Installation aufgestellt sind.
Man sieht: Es gibt Stoff genug, so dass man sich zu Herzen nehmen und Stücke weit verstehen kann, was unserem Land und Volk an seinem Ursprung wunderbar Gutes mitgegeben worden ist, das uns gerade heute wieder mit einer einsatzbereiten Liebe für unser Heimat begaben will.
Zu Weihnachten ist auch ein Bilderbuch erschienen, das mit vielen farbigen Fotos die dramatische Geschichte erzählt, wie am 22. Dezember 1481 die Schweizerische Eidgenossenschaft gegründet worden ist.