Meinen Frieden gebe ich euch

Wort des Pfarrers

Jesus lieben heisst … heisst nicht …

Predigt aus Johannes 14,15-27 im Gottesdienst am Pfingstsonntag, 8. Juni 2025 in Hundwil gehalten von Pfarrer David Mägli.

Lesung Apostelgesichte 2,1 – 18

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.

Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.

Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Johannes 14,15-27

I

Liebe Gemeinde!

In den sogenannten Abschiedsreden, aus denen unser Predigttext stammt, bereitet Jesus seine Jünger auf sein baldiges Gehen vor. Am Abend seiner Verhaftung redet er davon, dass er bald nicht mehr hier sein wird – und auch davon, wie seine Herrschaft dann aussehen wird. Und das, was er sagt, ist nicht so, wie es die Jünger Jesu erhofft und erwartet hatten. Es ist anders, als was sie mit dem ganzen Volk Israel vom lange verheissenen Messias erwarteten. Sie meinten, der Christus werde für alle sichtbar und mit Gewalt seine Herrschaft ausüben, Gerechtigkeit herstellen und für Frieden sorgen. Jesus aber redet von einer geheimnisvoll verborgenen und doch mächtigen Herrschaft.

Judas, ein anderer als der, welcher Jesus verraten hatte, fragt: „Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?“

Weshalb sollte Jesus, der ja doch Gottes Sohn ist, weshalb sollte er nicht seine Herrschaft in Macht und Herrlichkeit antreten? Warum hat er nicht Pilatus, Herodes, den Hohenpriestern seine Macht offenbart?Das hätte er ja gekonnt, mit nur einem Machtwort. So, dass alle erkannt hätten, dass er der Herr ist und ihre Knie vor ihm gebeugt hätten, ob freiwillig oder aus Furcht.–

Weshalb ist er dann nach seinem Tod zuerst Frauen erschienen, die damals nicht einmal als Zeugen gegolten haben? Und einfachen Fischern und unbeliebten Zöllnern? – Auch heute stellt sich diese Frage nicht weniger bedrängend: Weshalb macht Jesus den Kriegen und Gräueln an so vielen Orten kein Ende und zeigt sich als der herrliche König? Weshalb lässt er so viele, viele Menschen leiden, gerade auch die Kleinen und Hilflosen? Weshalb tut er nicht ein Wunder und macht alles gut? Damit alle sehen, wer er ist, und ihn ehren? –

II

Wenn wir hören, was Jesus im Predigttext sagt, dann können wir eine Antwort wagen auf diese schwere Frage. Ich wage sie heute: Der Grund ist, dass er liebt und geliebt sein will. Seine Herrschaft soll, solange es der Vater bestimmt hat, die Form der Liebe haben. Nichtder Macht.

Liebe kennt keinen Grund. Sie liebt. Gott hat Israel nicht geliebt, weil es sich besonders hervorgetan hätte unter allen Völkern. Er liebt auch uns nicht, weil wir es auf irgendeine Art verdient hätten. Er liebt uns, weil er uns liebt. Und so will auch er nicht geliebt werden, weil wir aus unserer hohen Warte herab irgendeinen Grund gefunden hätten, ihn zu lieben. „Er hat dies oder das getan, darum liebe ich ihn.“ Sei es eine innerweltliche Machtdemonstration, dass er uns eine mit Tränen erflehte Bitte erfüllt und unserer Not abhilft. Sei es, dass er uns zum ewigen Leben verhilft. Für solche Gaben sollen wir ihm danken, ihn loben und ehren! Doch Er will geliebt werden, einfach so. Weil er der ist, der er ist. Als Antwort auf seine ebenso grundlose Liebe. –

Diese Liebe zu Gott ist etwas ganz anderes, als was wir heutigen Westeuropäer uns gemeinhin darunter vorstellen. Sie steht oder fällt mit unserem Verhältnis zum Wort:

„Wer mich liebt, der wird mein Wort bewahren; und mein Vater wir ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer mich aber nicht liebt, der bewahrt mein Wort nicht. Und das Wort, das ihr hört ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.“

Jesus lieben heisst nicht, irgendwelche schönen, guten Gefühle für ihn zu empfinden, seien sie noch so stark. Es heisst auch nicht, dass wir besonders viele Werke in seinem Namen tun. Jesus lieben, heisst viel bescheidener sein Wort „bewahren“, „halten“. Das meint zuerst und ganz grundlegend, dass wir sein Wort hüten, bewachen. So wie ein Hirte seine Herde schützend behütet, wie ein Wächter die Stadt. Dass wir unser Möglichstes tun, damit das Wort, welches uns durch die Propheten und Apostel in der Bibel anvertraut worden ist, nicht verfälscht, verkürzt, systematisiert, verändert wird. Sei es von uns selbst in unserer gewohnten Frömmigkeit, sei es von denen, die es besser zu wissen meinen. Und es heisst natürlich dann auch: Das, was dieses Wort von uns erlitten und getan haben will, erleiden und tun.

Damit das geschehen kann, hat Jesus einen anderen Beistand gesandt. Deshalb ist es ja auch gut, dass er gegangen ist. Leiblich anwesend könnte Jesus jeweils nur den paar Menschen, die jeweils bei ihm sind, beistehen. Der Beistand, den er gesandt hat an Pfingsten, der Heilige Geist, kann allen, überall, zu aller Zeit beistehen. Das tut er auf mannigfache Weise! Jesus nennt hier aber nur eine. Ein ganz und gar grundlegende:

„Der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

III

Nicht mit herausragenden Wundern hat der Geist Gottes an Pfingsten ganz Jerusalem zu Gott bekehrt. Nein er erinnerte die Jünger an alles, was Jesus ihnen gesagt hatte. So dass die Jünger den Pfingstbesuchern in Jerusalem das Werk Gottes in Jesus anhand der Worte des Alten Testamentes verkünden konnten. Und dann half der Geist den Jüngern über die Jahre mit dem Neuen Testament die Bibel zu vollenden.

Gott hat sein Wort nicht in der heutigen Zeit offenbart, damit die Menschen ihn hören und verstehen und ihn so kennen und lieben lernen können. Er hat keine SMS, keine Tweets, keine Whatsapp-Nachrichten, keine Posts verfasst, die man in Sekundenschnelle überfliegt, sofort darauf reagiert – und auch sofort wieder vergisst.

Nein Gott hat rund um das herum, was er getan hat und tut, ein Buch verfasst. Und zwar über den Zeitraum von etwa zwei Jahrtausenden hinweg. Ein Buch, das schlicht „das Buch“, „die Bibel“ heisst. In ihm erheben verschiedenste Menschen zu verschiedenen Zeiten ihr Wort. Von Abraham bis Paulus sind es etwa zweitausend Jahre: Nomaden vom Land, Stadtmenschen, grosse Führerpersönlichkeiten, kleine Beamte, Schafhirten, Händler, Könige und Priester, Sänger und Dichter, Geschichtsschreiber und Fischer, junge und alte Menschen. Sie alle hat Gott über zwei Jahrtausende begabt und geleitet und so sein Wort an uns gerichtet.

An dieses Wort hat er seinen Heiligen Geist gebunden. Und er will, dass wir uns um dieses Wort bemühen. Jesus sagt es: Die Liebe zu Gott zeigt sich an unserem Umgang mit diesem seinem Wort.

Wenn immer wieder die Forderung laut wird, dass die Kirche ihre Sprache an die Sprache der Zeit anpassen müsse, wenn die Menschen, allen voran die Theologen, lamentieren, man verstehe heute die Sprache der Bibel nicht mehr, und wenn deshalb immer wieder Übertragungen gemacht werden mit dem Anspruch, den biblischen Text einfach und schnell verständlich „rüberzubringen“, dann ist das ein deutliches Zeichen mangelnder Liebe. Ein nicht ganz passender und doch anschaulicher Vergleich: Wem käme es in den Sinn, den Liebesbrief seiner grossen Liebe in eine verständlichere Sprache umzuformulieren? –

Oder wenn wir als angeblich aufgeklärte Menschen zu wissen meinen, was sein und was nicht sein kann, und Worte und Handlungen Jesu für möglich oder unmöglich erklären, oder unsere eigene Vorstellung von Liebe, Güte, Gerechtigkeit haben und dann Gott in Frage stellen, wenn sein Tun nicht dieser Vorstellung entspricht: Dann ist das ein Mangel an Liebe.

Die wahre Liebe tut das Gegenteil: Nicht Gott muss seine Sprache, sein Wort uns anpassen. Sondern wir müssen sein Wort, seine Sprache lernen. Wir müssen unser Denken und Verstehen Gott anpassen und uns von ihm in die Wahrheit führen lassen. Denn er will, dass wir seine Liebe verstehen und zu erwidern lernen. –

Deshalb wollen wir uns nicht hochmütig über Christus erheben. Sondern uns einüben in sein Denken, Reden und Wirken, seine Worte glauben und bewahren, wenn es sein muss gegen alles, was wir denken und fühlen, und so hineinwachsen in die Liebe und in den Frieden, die so anders sind, als wir meistens meinen. –

„Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt, euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“

IV

Als ich diese Predigt gestern geschrieben habe, lag unser jüngster Sohn, Peter, in St. Gallen im Operationssaal. Aufgrund von Hirnwasser, das nicht ablaufen kann, ist der Druck in seinem Hirn stetig gestiegen, was je länger zur grösseren Gefahr wurde. Nun wurde ihm gestern eine Leitung gelegt, so dass diese Flüssigkeit kontrolliert ablaufen kann. Vorgestern noch waren Katrin und ich das erste Mal seit seinem Unfall wieder ein bisschen zur Ruhe gekommen, verspürten einen zart keimenden Frieden, weil es nach zweieinhalb Wochen einige kleine Zeichen zur Besserung hin gegeben hatte. Peter hatte mehrmals gelächelt, hat zur Bestätigung, dass er uns versteht, ganz bewusst geblinzelt, hat mit viel Anstrengung meinen Finger in seiner Hand fein gedrückt. Nun haben wir wieder einen Schlag an den Kopf bekommen, wie Katrin es formuliert hat. Der Friede, der uns kurz anhauchte, wurde von einem erneuten Sturm der Leiden Peters und der Ungewissheit und Ängste um ihn weggeblasen.

Wir haben an Peters Bett in den letzten drei Wochen keinen Frieden gespürt. Im Gegenteil, wir haben noch nie vorher so viele schreckliche Stunden, Tage und Nächte durchleben müssen. Visavis von Peter kämpfte vorgestern ein Neugeborenes um sein Leben. Mit ihm die Ärzte und Pfleger. Es ist gestorben. Und seine Eltern haben herzzereissend geweint. –

Nein, wir spüren keinen Frieden in dieser schweren Zeit. So sehr wir es uns auch wünschten. So sehr wir bitten und flehen. Das Einzige, was nach einem langen, kräftezehrenden Tag am Bett Peters jeweils bleibt, ist Erschöpfung, Weinen, flehentliches Gebet, ein Wort aus der Bibel und eine matte Leere, bis der Schlaf kommt.-

V

Ich erzähle das nicht, um Peters und unser Leiden darzustellen. Katrin und ich sind, wie wir wohl wissen, nur zwei unter unzählig vielen. Und Peter, der so tapfer kämpft und das kleine Mädchen, das den Kampf verloren hat, sind auch nur zwei unter unzählig vielen.

Ich erzähle das, weil ich meine, dass wir alle daraus lernen sollen. Denn gerade bei uns Christen hat sich ein oftmals falsches Verständnis des Friedens eingeschlichen, den Christus uns geben will: Wir meinen, das sei ein innerer Friede, der uns über alle Bedrängnisse, Nöte, Ängste, Zweifel, Leiden und Schmerzen hinweghebt zum Ewigen. So dass wir allem Schlimmen und Schrecklichen zu Trotz im Innersten fröhlich, gelassen und guten Mutes den Weg durch diese Zeit gehen können. Je offensichtlicher, umso besser, denken wir, damit möglichst viele es sehen und deshalb auch an Gott glauben. So denken wir häufig. Aber wie ich uns am Anfang in Erinnerung gerufen habe. So will Gott nicht geliebt werden: Dass er uns einen solchen Frieden gäbe. Das wäre nicht die Liebe, mit der er herrschen will. Er will, dass wir sein Wort bewahren.–

„Ein Jünger ist nicht über seinem Meister“,

hat Jesus gesagt. Hier auf Erden hat Jesus leiden müssen für unsere Sünde. Und auch wir leiden deshalb noch, solange wir in diesem todverfallenen Leib sind. Der Unterschied ist, dass Jesus allein gelitten und am Kreuz geschrien hat:

„Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?!“

Wir, liebe Gemeinde, müssen, gerade deshalb, nicht alleine leiden:

„Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende,“

hat Jesus den Jüngern an Auffahrt gesagt. Zehn Tage später hat der Vater den Beistand geschickt und hat auf neue Art erfüllt, was er durch den Propheten Jesaja zu seinem Volk gesagt hatte:

„Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist: In der Höhe und im Heiligen wohne ich und bei dem Zerschlagenen und Geistgebeugten, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen.“

Das ruft uns der Heilige Geist immer wieder in Erinnerung durch die Worte der Bibel. Von Abel über Josef, David, Jeremia, Daniel bis hin zu Stephanus und Paulus. –

VI

Diese Erinnerung durch das Wort der Bibel gibt keinen Frieden in unser Herz, wenn wir an Peters Bett sitzen und ohnmächtig zusehen müssen, wie er leidet. Aber es tröstet uns. Je und je wieder. Wenn der Heilige Geist uns daran erinnert, dass – wie die Genannten alle – auch Peter in seinem Leiden nicht allein ist. Dass Jesus Christus selber durch seinen Geist in ihm ist und mitleidet, wie kein Mensch sich das vorstellen kann. Und dass er auch ihm seinen alles Verstehen übersteigenden Frieden zuspricht und schenkt. Und es gibt uns Hoffnung, dass Jesus das Leiden Peters, unseres, das seiner Brüder, auch eures und das vieler, vieler anderer braucht, um uns zu lehren, was Liebe ist und wie der Vater in den Himmeln verherrlicht wird.

„Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt, euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“

Wäre der Friede Christi das, was wir uns wünschen und vorstellen, er müsste uns nicht sagen, dass unser Herz nicht erschrecken und nicht verzagen soll. Der Friede Christi ist, wie sein Reich, nicht von dieser Welt. Und wir erhalten daran Anteil nicht durch Gefühle und Erlebnisse, sondern durch sein Wort. Er übersteigt unseren Verstand und auch unsere Seele. Er ist uns gegeben, ob wir im tiefsten Inneren Frieden spüren oder in schrecklicher Not sind. Wir können diesen Frieden weder fassen noch können wir ihn spüren. Er wird uns zugesagt, und wir dürfen und sollen glauben, dass er da ist, in dem Mass und in der Form, wie es recht und gut ist für uns. So wie die Jünger damals den Leidensweg ihres Herrn, seine Kreuzigung und seinen Tod nicht verstehen konnten und keiner je auf die Idee gekommen wäre, dass gerade dadurch der Friede Gottes errungen worden ist – wenn nicht der Heilige Geist sie gelehrt und erinnert hätte. Sie aber haben diesen Frieden bewahrt und weitergegeben, bis zu uns!

Das sehen wir heute an diesem Pfingstfest wieder deutlich, wenn wir das Abendmahl empfangen. Wir singen dann: „Christe du Lamm Gottes, gib uns deinen Frieden“. Vielleicht verspürt der eine oder andere einen Frieden beim Abendmahl. Andere verspüren Trauer, Ohnmacht, Schmerzen, Not, Angst.

Empfangen tun wir Brot und den Kelch. Dass dieses Brot die Gemeinschaft des Leibes Christi ist, der für uns gegeben worden ist, dass dieser Kelch die Gemeinschaft des Blutes Christi ist, welches er für unsere Sünde vergossen hat, das spürt keiner. Und dass dadurch unsere Sünde gebrochen, die Vergebung besiegelt und der Friede mit Gott verbürgt ist: Das dürfen wir uns sagen lassen vom Heiligen Geist und mit kindlichem Glauben umfassen!

So sollen wir unseren Weg durch diese Zeit gehen, ob in der Freude oder im Leid: Gelehrt und erinnert durch den Heiligen Geist im Wort der Bibel und gestärkt durch den Frieden, den Christus am Kreuz errungen hat und den er uns je und je im Abendmahl wieder neu schenkt – so lange, bis dieser Friede endlich sichtbare und spürbare Wirklichkeit wird und der Vater vollendet, was er versprochen und in der Auferweckung seines Sohnes angefangen hat: Die neue Schöpfung, in der Gott bei uns wohnen wird und er selbst jede Träne abwischen wird von den Augen der vielen, vielen, mit denen er so unsägliches gelitten hat. 

Amen.